Die Anfänge eines organisierten Feuerlöschwesens reichen in Wahrenholz bis in das frühe 19. Jahrhundert zurück. Im Jahre 1838 wurde auf Anregung von Pastor Haltenhoff durch die Gemeinde eine Feuerspritze angeschafft, um eine erste organisierte Brandbekämpfung entwickeln zu können. In diese Zeit fallen auch zwei Großbrände in den Jahren 1826 und 1857, bei denen 12 bzw. 23 Hofstellen des Dorfes mehr oder weniger vernichtet wurden.
Vom Jahre 1868 an wurde vom Gemeindevorsteher in einer sogenann-ten Spritzenkasse über Einnahmen und Ausgaben im Zusammenhang mit dem Einsatz der Feuerspritze genau Buch geführt. Zum Löschbezirk der Spritze gehörten in dieser Zeit die Ortschaften Wahrenholz, Betzhorn, Westerholz und Wesendorf. Ab dem Jahre 1880 gab es dann einen eigens von der Gemeinde eingesetzten Spritzenmeister. Weiterhin wurde erstmals ein Spritzenhaus im Bereich des Wendtschen Hofgrundstücks Nr. 34 an der Hauptstraße erbaut.
Am 9. Mai 1904 brannte auf der Hofstelle Matthies zunächst frühmorgens der nicht mehr benutzte Tanzsaal und am Nachmittag das Wohnhaus. Dieser doppelte Brand an einem Tage und auf ein und dem selben Grundstück gab dem Löschwesen in Wahrenholz eine neue Richtung. Auf Anweisung des Landratsamtes machte die Gemeinde Wahrenholz einen Aufruf bekannt und am 31. Juli 1904 gründeten 20 Männer die Freiwillige Feuerwehr Wahrenholz. Nach einer Verfügung des Landkreises vom 21.12.1904 gehörten die Ortschaften Wahrenholz, Betzhorn, Westerholz, Wesendorf, Schönewörde und Vorhop zum Löschbezirk Wahrenholz.
Die Wehr erlebte in den folgenden 100 Jahren eine bewegte Ge-schichte. Nach dem zweiten Weltkrieg entstammten der Wehr mit Friedrich Meyer sen. (1957 bis 1967) und Friedrich Meyer jun. (1969 bis 1975) zwei Kreisbrandmeister. Seit 1972 ist die Wahrenholzer Feuerwehr als Schwerpunktfeuerwehr eine der größten Feuerwehren unseres Landkreises Gifhorn. Nahezu 80 aktive Kameradinnen und Kameraden, 15 Angehörige der Altersabteilung, über 20 Jugendliche in der Jugendfeuerwehr sowie über 200 fördernde Mitglieder bilden das Rückgrat einer starken Wehr.
Bei durchschnittlich 80 bis 100 Einsätzen pro Jahr leisten die freiwilligen Helfer bei zahlreichen Bränden und technischen Hilfeleistungen zu jeder Tages- und Nachzeit rund um die Uhr wirkungsvolle Hilfe.
Die Wahrenholzer Wehr verfügt seit vielen Jahren über eine umfassende handgeschriebene Chronik. In den kommenden Monaten des Jubiläumsjahres sollen immer wieder einzelne Auszüge aus diesen wertvollen Aufzeichnungen veröffentlicht werden.